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Cannabis bei Krebs – Linderung von Symptomen

Cannabis kann im Rahmen einer Krebsbehandlung bei verschiedenen Beschwerden helfen – etwa bei Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schmerzen oder Schlafproblemen. Dabei ist wichtig zu verstehen: Cannabis ist kein Heilmittel gegen Krebs, aber es kann die Lebensqualität verbessern, wenn es gezielt eingesetzt wird. Dieser Beitrag erklärt, in welchen medizinischen Einsatzbereichen Cannabinoide sinnvoll sein können und welche Studien es dazu gibt.

Wann kann medizinisches Cannabis bei Krebs helfen?

In der Onkologie wird Cannabis meist begleitend zur schulmedizinischen Therapie eingesetzt. Dabei geht es vor allem um die Linderung belastender Symptome, wie z. B.:

  • Übelkeit und Erbrechen, insbesondere bei Chemotherapie
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Tumorschmerzen (z. B. bei Knochenmetastasen)
  • Fatigue und Schlafstörungen
  • Angst und innere Unruhe

Nicht jede:r Patient:in profitiert in gleichem Maß – entscheidend ist die individuelle Verträglichkeit, das passende Präparat und eine ärztlich begleitete Dosierung.

Cannabinoide gegen Chemotherapie-Übelkeit

Dronabinol (Δ9-THC) wird bereits seit den 1980er-Jahren zur Behandlung von Chemotherapie-Übelkeit eingesetzt. Auch das vollsynthetische THC-Analogon Nabilon ist in Deutschland verfügbar. Auch das THC-Derivat Nabilon ist in Deutschland verfügbar und zugelassen.

Eine Metaanalyse der Cochrane Collaboration (2015) zeigt: Cannabinoide können bei resistenter Übelkeit wirksamer sein als klassische Antiemetika, allerdings mit häufiger auftretenden Nebenwirkungen wie Schwindel oder Sedierung [1].

Cannabis gegen Tumorschmerzen

Schmerzen gehören zu den häufigsten und belastendsten Symptomen bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen. Studien belegen: Cannabinoide können bei chronischen, insbesondere neuropathischen Schmerzen eine analgetische Wirkung entfalten – oft in Kombination mit Opioiden.

Der Entourage-Effekt spielt hier eine Rolle: Terpene wie β-Caryophyllen oder Myrcen können die schmerzlindernde Wirkung von THC verstärken [2][3].

Terpene sind aromatische Pflanzenstoffe, die zusätzlich zur Wirkung von THC beitragen können. In medizinischen Cannabisblüten variieren die Terpenprofile stark – und damit auch ihre potenzielle schmerzlindernde Wirkung.

Appetitsteigerung und Gewichtsstabilisierung

Besonders bei Tumorkachexie (krankhaftem Gewichtsverlust) kann Cannabis helfen, den Appetit zu steigern und die Nahrungsaufnahme zu verbessern. Die Datenlage ist uneinheitlich, einige Studien zeigen aber moderate Effekte auf Gewicht und Lebensqualität, v. a. bei Kombination mit THC-dominanten Sorten [4].

Grenzen und Risiken

Cannabis ist keine Krebstherapie im engeren Sinne – weder zur Tumorbekämpfung noch zur Verlängerung der Überlebenszeit. Auch wenn es Hinweise auf antitumorale Effekte in vitro und in Tiermodellen gibt, fehlen derzeit belastbare klinische Daten für den Einsatz in diesem Kontext [5].

Zudem können Cannabinoide bei bestimmten Patient:innen Unerwünschte Wirkungen auslösen: Müdigkeit, Blutdruckabfall, Schwindel oder in seltenen Fällen psychische Effekte (z. B. Angst, Verwirrtheit).

Welche Cannabisprodukte werden eingesetzt?

Je nach Symptom und Patient:innenprofil kommen verschiedene Formen infrage:

  • THC-haltige Extrakte oder Blüten zur Appetitsteigerung, Schmerzlinderung
  • CBD-reiche Präparate bei Angst oder Unruhe
  • Kombipräparate in Ausnahmefällen off-label

Die Wahl des Produkts sollte immer durch einen erfahrenen Ärzt:in erfolgen – idealerweise mit Erfahrung im Bereich Onkologie und Cannabinoidmedizin.

Cannabis lindert Beschwerden – aber heilt nicht

Cannabis kann in der Krebstherapie wichtige Symptome lindern – insbesondere Übelkeit, Schmerzen und Appetitlosigkeit. Es ersetzt derzeit keine Tumortherapie, aber es kann dazu beitragen, die Lebensqualität zu stabilisieren. Die ärztliche Begleitung ist entscheidend, um Wirkung und Risiken im individuellen Fall optimal abzuwägen.

Literatur

[1] Smith LA et al. (2015): Cannabinoids for nausea and vomiting in adults with cancer receiving chemotherapy. Cochrane Database Syst Rev.
[2] Russo EB (2011): Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects. Br J Pharmacol.
[3] Klauke et al. (2014): The cannabinoid CB2 receptor-selective phytocannabinoid beta-caryophyllene exerts analgesic effects. Eur Neuropsychopharmacol.
[4] Strasser et al. (2006): Comparison of orally administered cannabis extract and delta-9-tetrahydrocannabinol in patients with cancer-related anorexia–cachexia syndrome: a multicenter, phase III, randomized, double-blind, placebo-controlled clinical trial. J Clin Oncol.
[5] Velasco et al. (2016): Anticancer mechanisms of cannabinoids. Curr Oncol.