Cannabis auf Rezept: Vor der ersten Bestellung
1. Nicht jede Blüte wirkt gleich – warum das wichtig ist
Die Wirkung medizinischer Cannabissorten wird nicht nur vom THC- oder CBD-Gehalt bestimmt. Entscheidend ist die gesamte chemische Zusammensetzung, vor allem das Zusammenspiel mit Terpenen.
Diese aromatischen Pflanzenstoffe beeinflussen, wie beruhigend, stimmungsaufhellend oder fokussierend eine Sorte wirkt. Zwei Blüten unserer
Cannabis Apotheke mit gleichem THC-Wert können dadurch völlig unterschiedlich empfunden werden.
2. Indica, Sativa oder Hybrid? Warum diese Einteilung nur bedingt hilft
Die klassische Unterscheidung zwischen „Indica“ (beruhigend) und „Sativa“ (aktivierend) stammt aus der Botanik – ist aber pharmakologisch überholt.
Für medizinische Nutzer:innen ist entscheidender, ob eine Sorte eher:
Schmerzlindernd,
krampflösend,
schlaffördernd,
stimmungsaufhellend
oder z. B. fokussierend wirkt.
Diese Effekte ergeben sich vor allem aus dem Verhältnis von THC zu CBD, dem Terpenprofil und dem persönlichen Anwendungsfall.
3. Welche Sorte passt zu welchem Anwendungsfall?
Medizinisches Cannabis wird je nach Sorte und Zusammensetzung z. B. unterstützend eingesetzt bei:
Schlafstörungen
chronischen Schmerzen
Angstzuständen oder Stress
Magen-Darm-Beschwerden
neurologischen Spannungszuständen
Wichtig: Der gleiche Anwendungsfall kann bei verschiedenen Personen unterschiedliche Sorten erfordern. Entscheidend ist, wie der Körper auf bestimmte Terpen-Kombinationen reagiert (Stichwort: Entourage-Effekt).
4. Warum die Wahl des Herstellers eine Rolle spielt
Obwohl viele Sorten denselben Namen tragen (z. B. „GMO Cookies“), kann die Wirkung unterschiedlich ausfallen – je nach:
Herstellungsort,
Anbaumethode,
Trocknung und Lagerung.
Deshalb achten wir in unserer Cannabis Apotheke auf transparente Herkunft, zertifizierte Labore und möglichst hohe Charge-Stabilität.
5. Art der Anwendung
Cannabisblüten sollten vor der Verwendung mit eines Grinders gleißmäßig zerkleinert werden. Unabhängig von der Form gilt:
Die Verdampfung per medizinischem Vaporizer ist die bevorzugte Methode (zwischen 180–210 °C),
Die orale Einnahme von Extrakten ist ebenfalls möglich – etwa bei längerer Wirkdauer oder bei Blütensensitivität.
6. Lagerung und Haltbarkeit – das solltest du wissen
Cannabisblüten sollten:
Lichtgeschützt,
luftdicht und
kühl (unter 25 °C) aufbewahrt werden.
So bleiben Wirkstoffe und
Terpene länger stabil. Einige Terpene (z. B. β-Myrcen) sind
flüchtig und können bei unsachgemäßer Lagerung verdampfen – was sich auf Geruch und Wirkung auswirkt.
7. Warum persönliche Dokumentation hilft
Nicht jede Sorte passt auf Anhieb. Viele Patient:innen profitieren davon, ein Wirkprotokoll zu führen – mit Notizen zu:
Sorte,
Dosierung,
Tageszeit,
Wirkung (z. B. Schmerzskala, Stimmung, Schlaf).
So kann die Therapie besser angepasst werden – gemeinsam mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin.