Immer mehr Patient:innen entscheiden sich dafür, medizinisches Cannabis zu verdampfen statt zu rauchen – aus gutem Grund. Das sogenannte „Vaporizing“ ermöglicht eine kontrollierte Freisetzung der Wirkstoffe wie THC, CBD und Terpene, ohne die schädlichen Nebenprodukte der Verbrennung einzuatmen. Besonders im medizinischen Kontext gewinnt diese inhalative Methode zunehmend an Bedeutung, da sie schnelle Wirkung mit geringerer Schadstoffbelastung vereint.
Im folgenden Beitrag erfahren Sie, warum das Verdampfen von Cannabis als gesundheitlich schonendere Alternative zum Rauchen gilt, wie die ideale Verdampfungstemperatur gewählt wird und welche Geräte für medizinische Anwendungen empfohlen werden. Auch typische Fragen zur Wirkung, zur Eignung bei COPD oder Asthma und zur langfristigen Verträglichkeit werden im FAQ-Bereich beantwortet.
Warum Vaporisator anstatt Joint?
Das klassische Rauchen von Cannabis – ob in einem Joint oder einer Pfeife – setzt neben den gewünschten Wirkstoffen auch zahlreiche gesundheitsschädliche Verbrennungsprodukte frei. Dazu zählen Kohlenmonoxid, Teer, Ammoniak und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die insbesondere die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System belasten können. Für medizinische Patient:innen, die auf regelmäßige Cannabismedikation angewiesen sind, ist das langfristig problematisch.
Beim Verdampfen hingegen wird das Pflanzenmaterial auf eine genau definierte Temperatur erhitzt – meist zwischen 160 und 210 °C –, ohne es zu verbrennen. Dabei verdampfen die enthaltenen Cannabinoide und Terpene in Form eines inhalierbaren Aerosols. Die Schadstoffbelastung ist dadurch deutlich reduziert, was das Risiko für Lungenreizungen, Bronchitis oder andere Atemwegserkrankungen minimiert [1].
Besonders für chronisch kranke Patient:innen mit Schmerzen, neurologischen Erkrankungen oder Spastiken bietet das Verdampfen eine wirksame und zugleich schonendere Applikationsform. Die Wirkung tritt zudem deutlich schneller ein als etwa bei Kapseln oder Tropfen – oft innerhalb weniger Minuten – was gerade bei akuten Symptomen ein entscheidender Vorteil sein kann [2].
Ideale Verdampfungstemperatur – was passiert bei welcher Gradzahl?
Die Temperatur spielt beim Verdampfen von medizinischem Cannabis eine entscheidende Rolle: Je nachdem, wie stark die Pflanze erhitzt wird, lösen sich unterschiedliche Wirkstoffe – mit jeweils ganz eigenen Effekten. Deshalb kann die genaue Temperatureinstellung gezielt Einfluss auf Wirkung, Verträglichkeit und Nebenwirkungen nehmen.
Die wichtigsten Cannabinoide wie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) verdampfen bei unterschiedlichen Temperaturen:
THC wird ab etwa 157 °C freigesetzt. Es wirkt psychoaktiv, schmerzlindernd und appetitanregend.
CBD verdampft ab ca. 160–180 °C. Es wirkt nicht berauschend, kann aber angstlösend, entzündungshemmend und muskelentspannend sein.
Weitere Inhaltsstoffe wie CBN, CBC oder THCV lösen sich bei noch höheren Temperaturen (180–220 °C) und ergänzen das Wirkungsspektrum.
Ebenso relevant sind Terpene, die bereits bei niedrigeren Temperaturen verdampfen. Limonen (stimmungsaufhellend), Myrcen (beruhigend) oder Beta-Caryophyllen (entzündungshemmend) beeinflussen nicht nur das Aroma, sondern auch die medizinische Wirkung – ein Effekt, der unter dem Begriff Entourage-Effekt zusammengefasst wird [3].
Für viele therapeutische Zwecke empfiehlt sich ein Temperaturbereich zwischen 170 und 200 °C, um ein ausgewogenes Profil aus Cannabinoiden und Terpenen zu erzielen. Temperaturen über 210 °C sollten hingegen vermieden werden, da hier bereits zellschädigende Stoffe entstehen können.
Cannabis verdampfen bei COPD & Asthma – sinnvoll oder riskant?
Patient:innen mit chronischen Lungenerkrankungen wie COPD (Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung) oder Asthma profitieren oft von der entzündungshemmenden Wirkung bestimmter Cannabinoide – gleichzeitig stellen sich jedoch berechtigte Fragen zur Sicherheit der Inhalation bei geschwächter Lunge.
Im Gegensatz zum Rauchen entstehen beim Verdampfen keine Verbrennungsprodukte wie Teer oder Kohlenmonoxid. Dies macht das Inhalieren von verdampftem Cannabis deutlich verträglicher für die Atemwege. Studien zeigen, dass die Verwendung eines Vaporizers die Atemwegsreizung im Vergleich zum Rauchen signifikant reduziert [4]. Insbesondere bei niedrigeren Temperaturen (< 190 °C) kann die Belastung durch potenziell schädliche Stoffe minimiert werden.
Cannabis enthält mehrere Inhaltsstoffe, die bei COPD oder Asthma von Nutzen sein können:
THC wirkt bronchienerweiternd und kann die Atemnot reduzieren.
CBD besitzt entzündungshemmende Eigenschaften, die bei der Linderung chronischer Schleimhautentzündungen helfen können [5].
Terpene wie α-Pinen oder Beta-Caryophyllen wirken antientzündlich und können zusätzlich bronchial entlasten.
Allerdings ist nicht jeder Verdampfer für Menschen mit Lungenerkrankungen geeignet. Wichtig sind Geräte mit exakter Temperatursteuerung und medizinischer Zulassung – z. B. der Volcano Medic oder Mighty Medic. Für besonders sensible Patient:innen können auch orale Applikationsformen wie Cannabis-Öle oder Extrakte eine schonendere Alternative sein.
Fazit: Das Verdampfen von medizinischem Cannabis ist bei COPD oder Asthma grundsätzlich möglich – sollte aber ärztlich begleitet werden und immer individuell abgewogen werden, insbesondere bei fortgeschrittener Symptomatik oder Vorerkrankungen.
Wirkung und Bioverfügbarkeit beim Verdampfen von Cannabis
Die Art der Einnahme entscheidet maßgeblich darüber, wie schnell und wie stark die Wirkung von Cannabis eintritt. Beim Verdampfen (Inhalation ohne Verbrennung) wird das Cannabinoid-Dampf-Gemisch über die Lunge direkt ins Blut aufgenommen. Dadurch tritt die Wirkung sehr schnell ein – meist innerhalb von 1 bis 5 Minuten.
Dieser schnelle Wirkungseintritt macht das Verdampfen vor allem bei akuten Beschwerden besonders effektiv – etwa bei plötzlicher Schmerzverstärkung, Übelkeit, Migräneanfällen oder Spastiken. Im Gegensatz dazu benötigen oral eingenommene Cannabisprodukte (z. B. Öle oder Kapseln) deutlich länger, oft 30 bis 90 Minuten, bis erste Effekte spürbar sind.
Auch die Bioverfügbarkeit, also der Anteil des Wirkstoffs, der tatsächlich im Blut ankommt, ist beim Verdampfen deutlich höher. Studien zeigen, dass bei der Inhalation von THC über Verdampfer etwa 20–35 % des Wirkstoffs systemisch wirksam werden können – beim oralen Konsum sind es häufig nur 6–10 % [6]. Der Unterschied ergibt sich vor allem durch den sogenannten „First-Pass-Effekt“ in der Leber, der bei oralem Konsum viele Wirkstoffe abbaut, bevor sie in den Blutkreislauf gelangen.
Neben Cannabinoiden wie THC oder CBD entfalten auch die Terpene beim Verdampfen ihre Wirkung – abhängig von der gewählten Temperatur. Während Myrcen bereits bei etwa 166 °C verdampft und eine sedierende Wirkung hat, lösen sich andere Terpene wie Limonen (stimmungsaufhellend) oder Caryophyllen (entzündungshemmend) erst bei höheren Temperaturen (bis zu 200 °C).
Verdampfen bietet nicht nur eine schnelle, sondern auch eine effiziente Möglichkeit, medizinisches Cannabis zu nutzen – mit individuell steuerbarer Wirkung, geringer Schadstoffbelastung und optimaler Ausnutzung der pflanzlichen Inhaltsstoffe.
Die richtige Temperatur beim Verdampfen von Cannabis
Die Temperatur ist beim Verdampfen ein zentraler Steuerungsfaktor – sie beeinflusst nicht nur die Wirkstofffreisetzung, sondern auch das Wirkprofil und die Reizintensität beim Inhalieren. Anders als beim Verbrennen (Rauchen), wo Temperaturen über 600 °C entstehen, bewegt sich die Verdampfungstemperatur idealerweise im Bereich zwischen 160 °C und 210 °C. Innerhalb dieses Spektrums lösen sich die gewünschten Wirkstoffe – ohne dass schädliche Verbrennungsprodukte entstehen.
Je nach Zielsetzung kann die Temperatur individuell angepasst werden:
160 °C bis 175 °C: Ideal für eine eher klare, zerebrale Wirkung. In diesem Bereich verdampfen vor allem Terpene wie Limonen und Myrcen sowie erste Cannabinoide wie THCA oder CBDA. Der Dampf ist besonders mild.
175 °C bis 190 °C: Ausgewogenes Profil zwischen körperlicher und geistiger Wirkung. THC und CBD werden effizient freigesetzt, ebenso Terpene wie Caryophyllen und Pinene.
190 °C bis 210 °C: Für eine stärkere, körperlich betonte Wirkung. CBN, ein oxidatives THC-Abbauprodukt, entfaltet sedierende Effekte. Auch andere sekundäre Cannabinoide werden hier aktiv. Der Dampf wird allerdings spürbar reizintensiver.
Einige moderne medizinische Vaporizer (z. B. Volcano Medic, Mighty Medic) erlauben die präzise Steuerung der Temperatur über digitale Displays oder App-Anbindung. So können Patient:innen gezielt auf Symptomverläufe oder Tageszeiten reagieren – etwa mit niedrigeren Temperaturen zur Aktivierung am Morgen und höheren Temperaturen zur Sedierung am Abend.
Wichtig ist: Temperaturen über 210 °C sollten vermieden werden, da hier bereits pflanzliche Zellstoffe pyrolysiert werden können, was gesundheitsschädliche Nebenprodukte erzeugt. Für medizinische Zwecke hat sich daher der Bereich zwischen 180 °C und 200 °C als optimal erwiesen.
Welche Vaporizer eignen sich für medizinisches Cannabis?
Für die Verdampfung von medizinischem Cannabis sind nicht alle auf dem Markt erhältlichen Vaporizer geeignet. Gerade bei der medizinischen Anwendung kommt es auf Präzision, Hygiene und Zertifizierung an. Aus diesem Grund empfehlen sich ausschließlich Geräte, die für die medizinische Nutzung zugelassen oder entsprechend hochwertig verarbeitet sind.
Zwei Geräte haben sich in Deutschland und vielen anderen Ländern als medizinischer Standard etabliert:
Volcano Medic (stationär): Dieses Tischgerät von Storz & Bickel wird offiziell als Medizinprodukt nach ISO 13485 vertrieben und ist für den Einsatz mit getrockneten Cannabisblüten sowie Extrakten geeignet. Die Inhalation erfolgt über ein Ballon-System, was eine besonders kontrollierte und hygienische Aufnahme erlaubt.
Mighty Medic (tragbar): Ebenfalls von Storz & Bickel, bietet dieses mobile Gerät präzise Temperatureinstellungen und eine hohe Wirkstoffausbeute bei diskretem Gebrauch. Es ist besonders für den Alltag und unterwegs geeignet – etwa zur Schmerzbehandlung, Appetitanregung oder Schlafunterstützung.
Weitere Kriterien bei der Gerätewahl:
Temperaturregelung: Das Gerät sollte eine stufenlose oder digital einstellbare Temperaturkontrolle ermöglichen, idealerweise im Bereich von 160–210 °C.
Materialqualität: Der Luftweg sollte aus medizinisch unbedenklichen Materialien bestehen (z. B. Edelstahl, Glas, Keramik). Kunststoff im Luftstrom ist ein Ausschlusskriterium.
Einfache Reinigung: Rückstände und Harze können die Wirkung beeinträchtigen und Keime begünstigen. Eine einfache, rückstandsfreie Reinigung ist daher essenziell.
Zubehörverfügbarkeit: Für den langfristigen Einsatz ist es hilfreich, wenn Sie regelmäßig Siebe, Dichtungen oder Füllkammern nachkaufen können.
Vorteile des Verdampfens gegenüber anderen Konsumformen
Das Verdampfen von Cannabis bringt gegenüber klassischen Konsumformen wie dem Rauchen oder oralen Einnahmen zahlreiche medizinisch relevante Vorteile mit sich – insbesondere in Bezug auf Wirkstoffaufnahme, Nebenwirkungsprofil und Dosierbarkeit.
1. Bessere Bioverfügbarkeit:
Beim Verdampfen werden die Cannabinoide bei optimaler Temperatur freigesetzt, ohne dass sie durch Verbrennung zerstört werden. Studien zeigen, dass Vaporizer eine deutlich höhere Ausbeute an THC und CBD ermöglichen als das Rauchen – bei gleichzeitig geringerer Belastung durch schädliche Nebenprodukte wie Teer oder Kohlenmonoxid [1].
2. Schneller Wirkeintritt:
Die Wirkung tritt nach wenigen Minuten ein, da die Wirkstoffe direkt über die Lunge in den Blutkreislauf gelangen. Das erlaubt eine bedarfsgerechte Anwendung z. B. bei Durchbruchschmerzen, Übelkeit oder spastischen Schüben.
3. Schonung der Atemwege:
Da beim Verdampfen keine Verbrennungsprozesse stattfinden, entstehen keine krebserregenden Verbrennungsstoffe. Viele Patient:innen berichten von deutlich besserer Verträglichkeit gegenüber dem Rauchen, insbesondere bei gleichzeitigen Atemwegserkrankungen oder in der Palliativmedizin.
4. Genaue Dosierung möglich:
Im Gegensatz zu Tees oder Backwaren kann die Dosierung beim Verdampfen sehr präzise angepasst werden – sowohl durch die Temperatursteuerung als auch durch definierte Füllmengen und Inhalationszyklen. Das erleichtert auch die ärztliche Steuerung der Therapie.
5. Diskretion und Alltagstauglichkeit:
Moderne medizinische Vaporizer sind geruchsarm, tragbar und einfach zu bedienen. Das erleichtert die Integration in den Alltag und vermeidet soziale Stigmatisierung – ein nicht zu unterschätzender Aspekt in der Therapieadhärenz.
Gerade in der medizinischen Anwendung spricht damit vieles für den Verdampfer – sowohl aus ärztlicher Sicht als auch im Hinblick auf Lebensqualität und Behandlungserfolg der Patient:innen.
Fehler beim Cannabis verdampfen
Trotz der medizinischen Vorteile des Verdampfens kann die Anwendung auch mit Risiken oder typischen Fehlern verbunden sein – insbesondere dann, wenn Patient:innen unzureichend eingewiesen werden oder ungeeignete Geräte verwenden.
1. Falsche Temperatureinstellung:
Ein häufiger Fehler ist die Wahl einer zu hohen oder zu niedrigen Verdampfungstemperatur. Wird das Cannabis zu stark erhitzt (über ca. 230 °C), kann es zu einer Teilverbrennung kommen – mit allen negativen Folgen wie Reizstoffen und Wirkstoffverlust. Zu niedrige Temperaturen (<160 °C) wiederum aktivieren viele Cannabinoide (z. B. THC) nicht ausreichend.
2. Ungeeignete Geräte:
Nicht alle Vaporizer sind für medizinische Anwendungen zugelassen. Billiggeräte können schwankende Temperaturen, Kunststoffdämpfe oder mangelhafte Heizkammern aufweisen. Für die Therapie sollten ausschließlich zertifizierte medizinische Geräte wie z. B. der „Mighty Medic“ oder „VaporMedic“ verwendet werden.
3. Falsche Blütenaufbereitung:
Zu grob oder zu feucht gemahlene Cannabisblüten können die Heizkammer verstopfen oder ungleichmäßig verdampfen. Die Blüten sollten fein, aber nicht pulverisiert sein, und eine Restfeuchte von unter 10 % aufweisen. In manchen Fällen hilft eine kurze Nachtrocknung bei Zimmertemperatur.
4. Unsachgemäße Reinigung:
Rückstände aus Pflanzenmaterial, Harzen und Kondensaten können sich in Mundstück, Sieb oder Schlauchsystem ansammeln. Ohne regelmäßige Reinigung kann das nicht nur die Gerätefunktion, sondern auch die Hygiene beeinträchtigen – was bei immungeschwächten Patient:innen gefährlich werden kann.
5. Ungenügende Schulung:
Insbesondere bei älteren oder ungeübten Patient:innen ist eine medizinisch fundierte Einweisung essenziell. Dazu gehören Anwendung, Temperaturführung, Inhalationstechnik und Dosierung. Ohne diese Schulung besteht die Gefahr von Fehlgebrauch und enttäuschter Wirkung.
Fazit: Wer Cannabis medizinisch verdampft, sollte auf eine qualitativ hochwertige Technik, sachgemäßen Umgang und eine individuelle Anpassung achten. Eine ärztliche Begleitung oder Beratung durch Ihre Cannabis Apotheke ist in jedem Fall empfehlenswert.
FAQ – Cannabis verdampfen einfach erklärt
Was ist besser: Cannabis rauchen oder verdampfen?
Aus medizinischer Sicht ist das Verdampfen (Vaporisieren) klar zu bevorzugen. Beim Verdampfen entstehen im Gegensatz zum Rauchen keine Verbrennungsprodukte wie Teer oder Kohlenmonoxid. Die Wirkstoffe der Cannabispflanze – vor allem THC, CBD und Terpene – werden durch Erhitzen freigesetzt, ohne die Blüte zu verbrennen. Das schont die Lunge und erlaubt eine gezieltere Wirkung.
Welche Temperatur ist ideal zum Cannabis verdampfen?
Die optimale Verdampfungstemperatur liegt zwischen 160 und 210 °C – je nachdem, welche Wirkstoffe im Fokus stehen.
Bei ca. 160–175 °C: eher CBD, Limonen, Pinene
Bei ca. 180–200 °C: ideal für THC und Terpenkombinationen
Ab 210 °C: stärkere Wirkung, aber auch mehr Nebenprodukte
Medizinische Vaporizer ermöglichen eine präzise Temperatursteuerung.
Ist Cannabis verdampfen gesünder als Rauchen?
a. Studien zeigen, dass beim Verdampfen deutlich weniger Schadstoffe freigesetzt werden als beim Rauchen. Die Lunge wird geschont, die Wirkstoffe werden effizienter aufgenommen, und das subjektive Wohlbefinden steigt – besonders bei chronisch kranken Patient:innen.
Kann man Cannabis verdampfen bei COPD oder Asthma?
Grundsätzlich ist das Verdampfen eine schonendere Methode als das Rauchen, gerade bei Atemwegserkrankungen. Dennoch sollte die Anwendung bei COPD oder Asthma nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. In einigen Fällen kann eine orale Einnahme (z. B. Kapseln, Tropfen) sinnvoller sein.
Wie wirkt verdampftes Cannabis?
Die Wirkung hängt von der Sorte, der Temperatur und der individuellen Verträglichkeit ab. Typische Effekte sind:
Entspannung und Schmerzlinderung (THC, Myrcen)
angstlösende Wirkung (CBD, Linalool)
stimmungsaufhellende Effekte (Limonen)
Die Wirkung tritt beim Verdampfen meist innerhalb weniger Minuten ein.
Was ist ein medizinischer Vaporizer?
Ein medizinischer Vaporizer ist ein zertifiziertes Inhalationsgerät, das speziell für die Verwendung mit medizinischem Cannabis entwickelt wurde. Es gewährleistet konstante Temperaturen, hygienische Bedingungen und eine sichere Dosierung. Beispiele: „Mighty Medic“, „Volcano Medic“.
Kann man auch Cannabis-Extrakte verdampfen?
Ja, allerdings nur mit Geräten, die dafür vorgesehen sind. Einige medizinische Vaporizer verfügen über spezielle Pads oder Kartuschen für Öle und Extrakte. Wichtig ist die pharmazeutische Qualität der Extrakte und die korrekte Anwendung – idealerweise nach ärztlicher Rücksprache.
Wie oft darf man medizinisches Cannabis verdampfen?
Die Häufigkeit richtet sich nach Diagnose, Sorte, Dosis und Verträglichkeit. In der Regel erfolgt die Einnahme 2–4× täglich. Die individuelle Einstellung sollte immer ärztlich begleitet werden.
Was kostet ein medizinischer Vaporizer?
Die Preise variieren je nach Modell zwischen 200 € und 500 €. In bestimmten Fällen kann ein medizinischer Vaporizer auf Rezept verordnet werden – etwa bei schwerer Schmerzproblematik oder chronischen Erkrankungen.
Wie reinigt man einen Vaporizer richtig?
Medizinische Vaporizer sollten regelmäßig gereinigt werden – je nach Nutzung idealerweise wöchentlich. Dazu gehören das Mundstück, die Heizkammer und ggf. der Schlauch. Hersteller bieten passende Reinigungssets oder Anleitungen. Eine saubere Anwendung verhindert Keimbildung und sichert die Funktion.
Verwendete Quellen:
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